Ätherische Öle sind eine hervorragende Alternative zu den verschiedensten, teilweise äußerst bedenklichen, künstlichen Duftstoffen, die heute in den meisten Parfums, Cremes, Raumsprays und Kosmetika genutzt werden. Auch bei den verschiedensten Beschwerden können ätherische Öle und Essenzen als Hausmittel eingesetzt werden – ein Tipp für deine Hausapotheke.
Ätherische Öle werden aus den verschiedensten Pflanzenteilen gewonnen. Das können Blätter, Blüten, Rinden Wurzeln oder auch Harze sein. Es sind keine tatsächlichen Öle, daher hinterlassen sie keine öligen Flecke. „Ätherisch“ bedeutet nicht fassbar – leicht flüchtig, im Gegensatz zu den klassischen fettigen Ölen. Ätherische Öle sind die Düfte der Pflanzen in flüssiger Form. Sobald sie mit Luft in Berührung kommen, verteilen sie sich und die Flüssigkeit löst sich auf. Von den ätherischen Ölen bleibt – für eine kurze Zeit – der Duft, bevor auch er im Äther verschwindet. Daher solltest Du Flaschen mit ätherischen Ölen immer gut verschließen.
Sehr viele ätherische Öle werden durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Allerdings entstehen bei diesem Verfahren Temperaturen von mehr als 70 Grad Celsius, wodurch ein großer Teil der Duftstoffe verloren geht. Alternativ wird oftmals die Kaltpressung zur Gewinnung ätherischer Öle verwendet, da hier die Temperaturen wesentlich niedriger sind. Allerdings wird die Kaltpressung nur noch bei wenigen Pflanzen zur Gewinnung von ätherischen Ölen angewendet, so z.B. bei Zitrusschalen zur Gewinnung von Limonen-, Orangen- oder Zitronenöl.
Bei sehr empfindlichen Pflanzenteilen, wie zum Beispiel Blüten sind beide Verfahren ungeeignet. Hier greift man auf chemische Lösungsmittel zur Gewinnung der ätherischen Öle zurück. Die so gewonnenen Duftstoffe nennt man „Absolue“, was natürlich auch auf den Fläschchen der ätherischen Öle vermerkt wird. Auch wenn die Lösungsmittel im Anschluss entfernt werden – mit Rückständen ist immer zu rechnen. Daher werden solche Absolues nicht in der Aromatherapie eingesetzt.
Ein neueres Verfahren ist die Kohlendioxid-Extraktion. Hier können sehr hochwertige ätherische Öle trotz sehr niedrigen Temperaturen gewonnen werden. Auch sehr flüchtige und dadurch hochwertige Bestandteile der Pflanzen bleiben so erhalten.
Wenn Du ätherische Öle kaufst, solltest Du auf 100%ige Reinheit achten. Es gibt keine gesetzliche Regelung für die Qualität ätherischer Öle. Wenn es keine eindeutige Kennzeichnung gibt, die auf absolute Qualität hinweist, wurde das ätherische Öl unter Umständen verdünnt oder mit künstlichen Duftstoffen versetzt. Dadurch verringert sich natürlich die Qualität und eine etwaige erwünschte Wirkung. Zudem sollten immer auch Angaben über die Qualität der verwendeten Pflanzen beachtet werden. Besonders gute Qualität haben ätherische Öle aus Wildsammlungen oder kontrolliertem biologischen Anbau. Pflanzen in gesunder, natürlicher Umgebung (ohne Pestizide, Kunstdünger oder Unkrautvernichter) sind starke und gesunde Pflanzen. Das spiegelt sich auch in der Wirkungskraft der daraus gewonnenen ätherischen öle und Essenzen wieder.
Schon in frühester Menschheitsgeschichte wurden Pflanzen, Kräuter und ihre ätherischen Öle und Essenzen zur Behandlung verschiedenster Beschwerden genutzt. Die alten Ägypter verbanden die Düfte aromatischer Heilpflanzen mit Reinheit, Macht und Göttlichkeit.
Heutzutage ist die Wirkung vieler Heilpflanzen durch moderne Studien belegt und bestätigt. Es gibt wissenschaftliche Nachweise der Wirkung ätherischer Öle auf Hormonspiegel, Zellerneuerung und vieles mehr.
Bitte informiere Dich vorher genau, welche ätherischen Öle Du auf welche Art und Weise für welche Beschwerden nutzen kannst. Gerade bei Babys und Kleinkindern sollten ätherische Öle nur mit besonderer Vorsicht genutzt werden. Sanfte ätherische Öle wie Kamille, Lavendel oder Rose können – natürlich leicht dosiert – auch bei unseren Kleinsten angewendet werden.
Starke Öle – wie zum Beispiel Eukalyptus oder Teebaum – sollten hingegen auf keinen Fall in den Gesichtsbereich von Kindern gelangen. Selbst bei größeren Kindern oder Erwachsenen werden ätherische Öle und Essenzen nur sehr verdünnt angewendet. Bitte halte Dich immer an die empfohlene Dosierung oder Anwendung, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.
Ätherische Öle werden in den verschiedensten Formen angewendet. Als Mischung mit natürlichen Basisölen wie Jojoba-, Mandel- oder Sesamöl ergeben sie hervorragende Körper- und Massageöle. Mit der korrekten Mischung und Dosierung kann man sich sein eigenes Parfum kreieren oder ein wunderbar duftendes Raumspray herstellen. Und in Verbindung mit Wasser ergibt sich ein wohltuendes Wellnessbad oder Kompressen für beanspruchte Körperstellen.
Die Anwendungsbereiche von ätherischen Ölen und Essenzen sind vielfältig – ob als Hausmittel gegen Warzen, Leberflecken oder Akne oder als Mittel gegen vorzeitige Hautalterung, Dehnungsstreifen, Krampfadern. Ätherische Öle können bei vielerlei Beschwerden helfen. Auch als Duftlampe helfen bestimmte Öle gegen Depressionen, Stress und Anspannung, ohne unerwünschte Nebenwirkungen hervorzurufen.